Superfit, superschlank, superschön! Der Foodtrend Superfood
Spinat und Leinsamen sind viel zu gewöhnlich, Chia und Gojibeeren gehören jetzt in das feste Küchensortiment. Je exotischer, desto gesünder! Das versprechen vor allem die Hersteller. Deswegen hat sich Oberlecker diese Supergesundmacher etwas genauer angeschaut.
Egal ob auf Instagram oder Facebook - überall begegnen einem Chia und Gojibeeren. Im Müsli, als kleine Nascherei für zwischendurch oder als Saft sollen sie den täglichen Energiekick geben und dabei helfen, sich gesund zu ernähren. Kleine Wundermittel aus der Ferne. Wer früher auf Leinsamen und Spinat geschworen hat, gilt heute als out. Mit cleveren und sexy Marketingkniffen lässt die Lebensmittelindustrie an die Wunderwirkung des Superfoods glauben. Doch was versteckt sich wirklich dahinter?
Von Südamerika nach Deutschland - Das Chia
Mehr als 9000 Kilometer mussten einige Superfoods hinter sich bringen, um in das deutsche Supermarktregal oder in die Reformhäuser zu kommen. So zum Beispiel auch das mexikanisches Chia. Die Samen werden auch Klausen genannt und sind der Renner als natürliche Nahrungsergänzung. Das schwarze Gold ist nämlich reich an Omega-3-Fettsäuren, Proteinen, Antioxidianten und Mineralstoffen. Die kleinen Samen erinnern optisch an Mohn und quellen bei Flüssigkeitszufuhr auf. Daher sind sie besonders als Sattmacher beliebt und dienen Veganern als einfacher Ei-Ersatz. Doch Vorsicht vor übermäßigem Verzehr! Schließlich enthalten die kleinen Samen von Natur aus auch giftige Substanzen, wie zum Beispiel Blausäure. Bei mehr als 20 Gramm pro Tag besteht durchaus die Gefahr einer Vergiftung. Ökologisch ist dieses Superfood auch nicht, denn die kleinen Samen werden extra aus Lateinamerika importiert und belasten dadurch die Umwelt. Unsexy, aber durchaus eine Alternative zum Chia sind die Leinsamen, denn sie haben einen ähnlich hohen Nährstoffgehalt.
Ein Gruß aus dem Morgenland
Aus dem fernen China begrüßt uns das Superfood Gojibeere. Die Chinesische Wolfsbeere hat sich zum festen Ensemblemitglied des Superfoods hochgearbeitet und ist vor allem in ihrer Heimat China ein Klassiker. Dort gehört sie seit 6000 Jahren zur traditionellen chinesischen Medizin. Die Gojibeere gilt als kleine Wunderperle. Ihr hoher Gehalt an Mineralien und Vitaminen und ihre antioxidative Wirkung machen sie durchaus beliebt. Die Beere soll das Immunsystem stärken und für eine ausgeglichene Darmflora sorgen. Doch klingen die guten Verheißungen doch hier auch einfach zu gut, denn die Gojibeere hat als Nachtschattengewächs durchaus auch ihre dunklen Seiten. Ihre blutverdünnende Wirkung stellt vor allem bei regelmäßigen Medikamentenkonsum eine Gefahr der Wechselwirkung dar. Auch soll sie schädigende Einflüsse auf die Leber haben. Allergische Reaktionen und lebensbedrohliche anaphylaktische Schocks sind ebenfalls in der medizinischen Forschung zu finden. Grund dafür sind sogenannte Kreuzallergien. Bei dem Verzehr der Beere mit anderen alltäglichen Lebensmitteln, wie Nüssen, Tomaten oder Pfirsichen konnten spanische Ärzte in einem Provokationstest 24 von 30 Personen positiv auf allergische Schübe testen. Auch hier sei Vorsicht geboten!
Hokus Pokus… Ausgeträumt?
Klar ist eins: Diese beiden Superfoods sind schon super. Sie besitzen viele wichtige Nährstoffe und tragen auch zur gesunden Ernährung bei. Und als kleine geschmackliche Abwechslung für zwischendurch können sie ruhig ab und an auf den Speiseplan genommen werden. Doch müssen nicht extra exotische Lebensmittel importiert werden, um sich gesund und „super” zu ernähren.
Hier unsere High-Five einheimischer Superfoods!
1.) KNOBLAUCH
Nicht nur Vampire oder das süße Date suchen danach das Weite, sondern auch böse Infekte und Erkältungen können durch Knoblauchverzehr besiegt werden. Außerdem wird sich die weißen Zehen positiv auf den Blutkreislauf aus.
2.) ZWIEBEL
Auch sie kann zu fiesem Mundgeruch führen, aber ihre antibakterielle Wirkung ist unbestritten. Die Zwiebel ist nicht nur ein deutscher Klassiker, sondern kann auch allerhand. Zudem wirkt sie entzündungshemmend, hilft bei Asthma, Angina und Allergien und senkt die Blutfettwerte.
3.) PAPRIKA
Auch die Paprika kann mehr als nur im Salat schön aussehen. Sie fördert die Durchblutung und Verdauung. Sie ist ein kleines Helferinstrument bei Rheuma und Diabetes, wirkt schmerzstillend und senkt den Blutdruck.
4.) GEMÜSE
Gurke, Tomate, Erbse - die alle stärken das Immunsystem und können vor Krebs schützen. Wurzelgemüse ist zudem besonders vitamin- und mineralstoffreich.
5.) WALNÜSSE
Für mehr Konzentration helfen Walnüsse. Sie schützen zudem vor Diabetes und zu hohem Blutdruck. Die kleine Wundernuss hilft auch über Müdigkeit hinweg und lindert Nervosität ab.
Seid am nächsten Mittwoch um 16:00 wieder dabei. Wir freuen uns auf Euch in unserem Vier Uhr Magazin
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