An Apple a Day... - Deutschland Deine Äpfel!

Es ist das Traditionsobst der Deutschen. Ob aus dem Alten Land oder dem eigenen Garten - ein Apfel geht immer! Grund genug, um dieses knackige Obst in der Oberlecker Küchenkunde einmal richtig unter die Lupe zu nehmen.

A - Anbau

„Die spinnen, die Römer!”, pflegte Obelix immer zu sagen. Doch in Sachen Apfelanbau kannten sie sich aus. Der großflächige Apfelanbau, wie wir ihn heute kennen, haben wir nämlich unseren Vorfahren südlich der Alpen zu verdanken. Sie beherrschten gekonnt die Kunst des Pfropfens, eine Veredelungsmethode.

 Apfel Oberlecker

B - Bibel

Schon Adam und Eva wussten um den Geschmack von Äpfeln. Die verbotene Paradiesfrucht führte zum Platzverweis der beiden.

C - Chemie

Das Obst muss sich vor allerlei Schädlingen schützen. Pilzkrankheiten, wie Apfelschorf, Apfelmehltau oder Parasiten, wie Apfelwickler, setzen unserer Lieblingsfrucht ordentlich zu. Deshalb greifen Obstbauern oftmals zur Chemiekeule, um ihren Ertrag zu sichern. Dennoch besitzt der Apfel laut Centraler Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (kurz: CMA) geringfügige Rückstände, die sich mit Wasser und Abreiben schnell beseitigen lassen.

D - Deutschland

Die Deutschen greifen im Supermarkt gerne auf acht Sorten zurück: Golden Delicious, Jonagold, Elstar, Cox Organe, Boskop, Rubinette, Gala und Braeburn.

E - Einteilung

Apfel ist nicht gleich Apfel, sondern lässt sich grob in drei Kategorien einteilen: Sommeräpfel, Herbstäpfel und Winteräpfel. Sommeräpfel reifen im Juli und August und sind keine Lageräpfel. Herbstäpfel erntet man dagegen von September bis November. Auch Winteräpfel werden im Herbst geerntet. Allerdings benötigen sie noch eine gewisse Lagerzeit, um vollkommen ausgereift zu sein. Erst dann können sie ihr voles Aroma entfalten.

F - Faustregel

Äpfel lagern ist keine Wissenschaft, allerdings sollte man grundlegende Sachen beachten. Um Äpfel länger lagern zu können, benötigen die Früchte eine Temperatur von ein bis zwei Grad in einem dunklen Kellerraum. Je höher die Temperatur, desto schneller schreitet der Reifeprozess voran. Zudem ist die Apfelnachbarschaft wichtig. Bananen, Birnen und Kiwis beschleunigen den Reifeprozess des Apfels erheblich.

G - Gesundheit

Apfel ist Obst und Obst ist ja bekanntlich immer gut für die Gesundheit. Auch der Apfel kann mit diesem Bonus aufwarten. Er ist gut für Zähne und Darm. Außerdem liefert er uns durch seinen hohen Trauben- und Fruchtzuckeranteil schnell Energie. Farb- und Gerbstoffen stärken zudem das Immunsystem und schützen vor Herz- und Kreislauferkrankungen.

H - Hausmittel

Auch als Hausmittelchen kann der Apfel punkten. Bei Durchfall hilft beispielsweise ein roher, mit der Schale geriebener Apfel. Apfelessig schafft es Hals- und Rachenentzündungen zu lindern. Dazu benötigt man ein Glas heißes Wasser, ein EL Honig und einen TL Apfelessig. Gebratener Apfel mit Honig schmeckt nicht nur, sondern soll sogar ein Wundermittel gegen Heiserkeit sein und ein Apfel vor dem Schlafengehen verhindert Schlafstörungen.

I - Inhalt

Der Apfel kann einiges! Das lieg nicht zuletzt daran, dass er voller gesunder Inhaltsstoffe ist. Über 30 Vitamine und Spurenelemente, 100 bis 180 mg Kalium und wertvolle Mineralstoffe machen ihn zu einer kleinen Goldgrube. Zudem besteht er aus bis zu 85 Prozent Wasser und besitzt 60 Kilokalorien.

J - James Grieve

Der Apfel hat Weltkriege und Diktaturen überlebt. Seit 1893 existiert die Apfelsorte „James Grieve”. Aus fernen Schottland trat dieser Apfel seinen Siegeszug durch Europa an. Lange Zeit wurde der Tafelapfel für die Gewinnung von Apfelsaft genutzt. K - Kernobst Der Apfel gehört wie die Birne zu den Kernobstgewächsen, die wiederum zu den Rosengewächsen gehören. L - Latein Im lateinischen heißt Apfel „malus”, was soviel wie Übel, Leid und Unheil bedeutet. Der biblische Sündenfall hat offensichtliche Spuren in der Sprache hinterlassen.

M - Mythos

Bio ja oder nein. Die Frage stellt sich immer wieder - auch bei Obst und vor allem beim Apfel. Für den Gehalt der Flavonoiden und Vitaminen spielt der Anbau keine Rolle, wie Wissenschaftler herausgefunden haben. Da spielen eher die Faktoren Sorte und Witterung mit hinein, wobei Standort. Der Bio-Apfel kann nur durch seine Chemiefreiheit punkten, da es im Anbau und Züchtung verboten ist, auf chemische Substanzen zurückzugreifen.

N - Northern Spy

Diese Apfelsorte hat es sogar auf Briefmarken geschafft! Im Jahr 2013 gab der US-amerikanische United States Postal Service vier Briefmarken mit Apfelabbildungen heraus, darunter auch der Northern Spy.

O - Ökologischer Fußabdruck

Die Klimabilanz ist auch bei Äpfel ein entscheidender Faktor für den bewussten Konsumenten. Von Herbst bis Frühjahr eignen sich vor allem heimische Äpfel für einen klimabewussten Einkauf. Danach setzen Lagerung und Energiekosten den heimischen Wert auf ein sehr hohes Klima-Level. Deswegen kann man problemlos auf einen importieren Apfel aus der Ferne zurückgreifen.

P - Produkte

Apfel kann man nicht nur roh verzerren, sondern eignet sich auch zu allerhand weiteren Produkten. Saft, Mus, Kuchen und Gelee sind nicht nur die bekanntesten, sondern wohl auch beliebtesten Produkte der Deutschen. Q - Qualität Jeder Apfel lässt sich im Supermarkt einer schnellen Qualitätskontrolle unterziehen. Hochwertige Äpfel sind prall, haben eine glatte Schale und sind frei von Druckstellen und Rissen.

R - Rangliste

Nicht nur in Deutschland erfreut sich das Obst äußerster Beliebtheit, sondern auch in der Welt. Schon an vierter Stelle steht die Frucht auf der weltweite Produktionsrangliste. Nur Zitrusfrüchte, Bananen und Trauben schaffen es vor den Apfel auf das Treppchen.

S - Symbolik

Nicht nur in der Bibel erhält der Apfel eine besondere Bedeutung. Bereits in der Antike galten Äpfel als Symbole des Lebens, weiblicher Kraft und Fruchtbarkeit, weshalb Liebesgöttinnen gerne mit einem Korb voll Äpfel dargestellt wurden. Im antiken Persien galt der Apfel dagegen als Symbol herrschaftlicher Macht. Diese Tradition wurde auch von mittelalterlichen Kaisern weitergeführt, die die Herrschaftskugel in der Reisapfel umwandelten. In China steht der Apfel für frieden und Eintracht. Aber auch in Fernost ist die Frucht Symbol für weibliche Schönheit.

T - Torte

Wenn eines immer geht mit Äpfeln, dann ist es Torte! Die süße und saftige Note der Frucht machen aus einfachen Torten konditorische Meisterstücke.

U - Ursprung

Doch auch wenn der Apfel typisch deutsch anmutet, so liegt sein Ursprung doch in Asien. Es wird vermutet, dass die Frucht aus dem Kaukasus und Himalaya stammt. Dennoch werden die kleinen knackigen Früchtchen seit dem 6. Jahrhundert in Mitteleuropa bewusst angebaut. Im 16. Jahrhundert avancierte dann der Apfel zu einem wichtigen Wirtschaftsgut. Erst im 19. Jahrhundert begann die gezielte Züchtung.

V - Verbrauch

Das Lieblingsobst der Deutschen lässt sich auch in Zahlen messen. Rund 25 Kilo isst der Deutsche jedes Jahr. Dazu kommen noch einmal elf Liter Apfelsaft, die durch deutsche Kehlen rinnen. Dabei produziert Deutschland nur etwa die Hälfte aller seiner Äpfel selbst - der Rest wird importiert. Die wichtigsten Erzeugerländer sind dagegen China und die USA.

W - Wortherkunft

Das Wort „Apfel” geht auf eine indogermanische Grundform zurück, die heute keiner mehr aussprechen kann: „h₂ébōl”. Später entwickelte sich das urgermanische Apfelwort „aplaz”, dem der althochdeutsche Begriff „apful” folgte.

X -tra Wissen

Einen Apfel schälen grenzt nahezu an ein Verbrechen! Denn immerhin sind bis zu 70 Prozent der Vitamine in oder direkt unter der Apfelschale. Zudem besitzt die Schale einen reichen Pool an Eisen, Magnesium, ungesättigten Fetten und bioaktiven Substanzen.

Y - Yufka

Das dünne Fladenbrot aus der türkischen Küche eignet sich auch, um süße Spezialitäten daraus zu zaubern. Warum heimische Traditionen nicht einmal einen östlichen Touch verleihen? Unser Favorit sind Apfeltaschen aus Yufkateig:

Ihr braucht:

  • 4 Stücke Teig (Yufkateigblätter)
  • 2 Äpfel - 1 TL Rohrzucker - 1 TL Zimt
  • 100 ml Milch - Butter-Vanille-Aroma 


So geht’s:

1. Äpfel schälen und entkernen. In kleine Stückchen schneiden und mit Zimt und Zucker vermischen.

2. Mit 2 EL Wasser 2-4 Minuten andünsten.

3. Milch mit ein paar Tröpfchen Butter-Vanille-Aroma vermischen und die Yufkablätter bestreichen.

4. Ein Viertel der Apfelmasse auf die Blätter geben, zusammenrollen und immer einmal wieder mit dem Milch-Mix bestreichen.

5. Teigtaschen in eine Auflaufform geben und mit dem restlichen Milch-Mix bestreiten. 6. Im Ofen bei 175 Grad 20 Minuten backen.

7. Es sich schmecken lassen!

Z - Zahlen

Weltweit existieren 20.000 Apfelsorten, wovon rund 1.000 in Deutschland wachsen. Dagegen decken gerade einem vier Apfelsorten mit rund 70 Prozent den europäischen Apfelmarkt ab. In Deutschland werden rund 945.000 Äpfel jährlich geerntet.

Seid am nächsten Mittwoch um 16:00 wieder dabei. Wir freuen uns auf Euch in unserem Vier Uhr Magazin

Bildnachweis: www.pexels.com

Für Fragen, Kommentare: hilfe@oberlecker.com