All you need is love... und Schnitzel

Sommerfigur ade und herzlich Willkommen Winterspeck! In der kalten Jahreszeit haben wir wieder eine tolle Ausrede, um mal wieder ordentlich am Esstisch zuzulangen. Zu den Klassikern der deftigen Küche gehört natürlich auch das Schnitzel… und das ist keine Erfindung von gestern!

 

Fleisch aus Gold

Wir schreiben das neunte Jahrhundert nach Christus. Etwa 200 bis 300 Millionen Menschen leben auf der Erde, das Frankenreich büßte einen großen Teil seiner Macht in Europa ein und in Byzanz aß man derweil Schnitzel. In der Metropole über dem Goldenen Horn ging es bekanntlich gerne dekadent zu, so auch an der Speisetafel des oströmischen Kaisers Basileus. Dieser ließ seine besonders wertvollen Fleischstücke fein mit Blattgold
überziehen. Das „goldene Fleisch” war eine außerordentliche Ehrerbietung für den Kaiser. Auch Adelige und Reiche übernahmen diese gediegene Prunkgeste. Gold ist und war allerdings ein wertvoller Rohstoff, den sich nicht viele leisten konnten. Besonders die normalen Bürgerinnen und Bürger taten sich schwer damit, das Edelmetall für einfache Speisen aufzutreiben. Doch „Not” macht bekanntlich erfinderisch und so griff man erstmals zu Semmelbröseln, die ebenfalls eine goldgelbe Hülle um das Fleisch zaubern konnten.

 

 Schnitzel das Fleisch aus Gold

 

 

Ein Schnitzel auf Reisen

Genial! - dachten sich auch die Italiener, die durch handelnde Araber auf dieses kleinen Schmaus aufmerksam gemacht worden sind. Danach war das Schnitzel der Exportschlager Nummer 1. Durch byzantinische Juden und arabische Händler verbreitete sich die Fleischspeise schnell in Nordafrika und Südeuropa. Auch im Norden Europas wuchs langsam die Popularität des UrSchnitzels an. Aber zurück zu Italien! Denn die Italiener können nicht nur Pizza, Pasta und Eis - sie konnten auch Schnitzel. Vor allem Mailand, das sich heute durch extravagante Modeshows
auszeichnet, hat eine zentrale Rolle in der Schnitzel-Geschichte gespielt. Da das Blattgold seit dem Jahr 1514 offiziell verboten wurde, haben sich die pfiffigen Italiener einfach der „bescheideren” Variante der Bürgerinnen und Bürger bedient. Die norditalienische Spezialität „Cotoletta Milanese” ist ein Kalbskotelett, das mit Ei und Paniermehl ummantelt und in Butter goldgelb gebraten und anschließend gegart wird. Ursprünglich wurde für die Panade auch Parmesan verwendet - wenn das nicht lecker ist?!

 

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Ab Marsch nach Österreich

Zumindest fand das auch Josef Wenzel Radetzky von Radetz, der berühmte österreichische Feldmarschall und einer der wohl bedeutendsten Heerführer unseres Nachbarlandes. Der Feinschmecker hat es sich der Legende nach nicht nehmen lassen, die Spezialität in sein Heimatland zu entführen. Mit Pauken und Trompeten (und das ist wortwörtlich gemeint) ging es
in die Heimat Österreich zurück, wo es schnell zum festen Bestandteil der bäuerlichen Küche wurde. Als Mittagsgericht war es aber zunächst doch eher unattraktiv. Vielmehr aß man es gerne als Zwischenmahlzeit oder als Mitternachtsspeise. Erst weit nach 1900 tauchte das berühmte „Wiener Schnitzel” in den Kochbüchern auf.

 

 

 

Das letzte Mysterium

Bleibt nur noch zu klären, warum das Schnitzel traditionell so dünn ist? Hierfür müssen wir uns nach Osten richten - genauer gesagt Richtung Slowakei. Im Militär war Fleisch eine echte Mangelware und dennoch war es für die Versorgung der Truppen und für die Aufrechterhaltung der Moral essentiell. Damit man aus wenig viel machen kann, beschloss man das Fleisch schön dünn zu klopfen, sodass jeder Soldat ein Stück bekommen konnte.
Auch die Zitronenscheibe ist aus der Not entstanden. Kühlschränke waren zur Jahrhundertwende noch Zukunftsmelodie, sodass Butter schnell ranzig wurde und Fleisch verdarb. Um diesen doch eher unangenehmen Geschmack zu überdecken, beschloss man das intensive Zitronenaroma zu nutzen. Dieser verwässerte unangenehme Gerüche auf stilvolle Art und Weise. Später behielt man diese kleine Sitte als Brauch bei.

 

 

Wenn es sonst auch heißt: „Viele Köche verderben den Brei” bedanken wir uns von Oberlecker herzlichst bei allen Mitwirkenden in der Geschichte des Schnitzels - von Byzanz bis in Slowakei. Ihr habt einen tollen Job gemacht!

Wenn Ihr jetzt Lust auf ein leckeres Schnitzel habt, dann probiert doch einfach unser Probierpaket „Edler Fritz”. Dort könnt ihr Eure Fleischeslust nach Eurem Belieben ausleben.

 

 

Seid am nächsten Mittwoch um 16:00 wieder dabei. Wir freuen uns auf Euch in unserem Vier Uhr Magazin

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Für Fragen, Kommentare: hilfe@oberlecker.com