Kein Bier vor Vier

Vier Uhr Magazin von Oberlecker begrüßt Euch herzlich

Der große Zeiger nähert sich allmählich der vollen Stunde und endlich schlägt es Vier!

PROST! Jetzt ist nicht nur unser 4-Uhr-Magazin online, sondern es soll auch erlaubt sein, das erster Bier zu öffnen und den kühlen, herben Geschmack an heißen Sommertagen genießen zu dürfen. Tatsächlich findet man im deutschen Sprachraum viele Redewendungen vor, die sich rund um das flüssige Gold drehen.

 

Vier Uhr Magazin von Oberlecker ist jetzt online

 

Überraschend ist es nicht, schließlich gehört Deutschland zu den führenden Biertrinkernationen in der Welt. Schätzungsweise 95 Millionen Hektoliter Bier brauten die deutschen Unternehmen im Jahr 2013 und mehr als 100 Liter wurden getrunken. Und das gerne in Gemeinschaft. Denn was wäre das Public Viewing in der Fußball WM, der Rummel, die Kirmes oder die Hausparty ohne BIER?!?

Ein Getränk mit Geschichte

Tatsächlich scheint das Gemisch aus Hopfen, Malz und Wasser das erste alkoholische Getränk in der Geschichte der Menschheit zu sein.

 

Bier ein Getränk mit Geschichte. Bier hat Biografie

 

Archäologische Funde lassen darauf schließen, dass bereits vor 10.000 Jahren Bier gebraut wurde. Die Babylonier perfektionierten den Prozess und brachten das erste Mal zwanzig verschiedene Sorten auf den Markt.

Die Ägypter kreierten eigene Schriftzeichen für das Getränk und die Griechen und Römer sahen im Gerstensaft eine wirkungsvolle Medizin bei Schlaflosigkeit und nervösen Störungen. Nun gut, ob es dagegen hilft, sei dahingestellt, aber immerhin verleiht es doch ein angenehm wohliges Gefühl.

 

Vier Uhr Magazin von Oberlecker-Bier mit Biografie. Das pass wunderbar zu Oberlecker - essen mit biografie

 

In Europa nahmen sich vor allem die Klöster der Bierbrauerei an. Zum Glück wurde in der Bibel nur vor dem Wein gewarnt: „Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt.”

 

„Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt.”


Bier dagegen bleibt (glücklicherweise) unerwähnt und wurde daher besonders zu Fastenzeiten reichlich eingeschenkt, um die knurrenden Mägen zu besänftigen. In Deutschland berichtete man erstmals 736 im bayerischen Geisenfeld von einem besonderen Gerstensaft und im Jahr 800 n. Chr. zählte man allein in Bayern bereits 300 Klöster, die über Braukessel verfügten. Schnell erkannten die Landesfürsten in der Produktion und dem Verkauf eine Chance, die eigenen Kassen aufzufüllen und führten die Biersteuer ein.

Schon im Mittelalter fanden sich erste Brauordnungen an, die den Gärprozess regeln sollten. Abweichungen davon konnten hohe Strafen nach sich ziehen. Dennoch waren diese Vorschriften nur für einen engen, regionalen Raum gültig.

Die erste übergeordnete Regelung für den süddeutschen Raum wurde 1516 in der bayrischen Landesordnung niedergeschrieben, die für das Bierbrauen lediglich drei Inhaltsstoffe vorsah: Gerste, Hopfen und Wasser. Damit wollte man verhindern, dass das Bier durch billigere Zutaten aufgeputscht wird. Aus Gerste wurde schnell Gerstenmalz, andere Getreidesorten wurden hinzugefügt und auch die Hefe, über deren enzymatische Wirkung man sich damals noch nicht bewusst war, in das Reinheitsgebot eingegliedert.

 

Die süddeutsche Tradition des Bieres findet sich auch heute noch vor allem im diesem Raum wieder.

 

Die süddeutsche Tradition des Bieres findet sich auch heute noch vor allem im diesem Raum wieder. So wird Bamberg im bayrischen Oberfranken nicht nur Dom- und Kulturstadt genannt, sondern gilt auch Bierstadt, die auf eine nahezu 900-jährige Tradition des Braugewerbes zurückblicken kann.

 

Auch das Reinheitsgebot wurde hier bereits 27 Jahre vor der Einführung im gesamtbayrischen Raum eingehalten. Heute sitzen in der Stadt zehn Brauereien, im Umland kann man weitere 90 vorfinden. Damit haben die Stadt und der Kreis die höchste Brauereidichte weltweit und bieten regelmäßig kulinarische Bierführungen an. That's typically german! Fehlt nur noch die Kuckucksuhr und die Bratwurst mit Sauerkraut.

 

Die Endeckung der Küche

Doch nicht nur im Glas macht das Bier einiges her, sondern ist auch zu einem festen Bestandteil in der Küche geworden. Vom herzhaften bis zum süßen Gaumen ist mittlerweile alles vorhanden. Bierbrote, Bier-Saucen und Bierpralinen lassen Bierliebhaberherzen höher schlagen und beherrschen die Haute Cuisine (nun ja, vielleicht nicht ganz - aber sie sollten es...). Auch als Marinade für Grillfleisch wird der Gerstensaft gerne herangezogen.

 

Doch nicht nur im Glas macht das Bier einiges her, sondern ist auch zu einem festen Bestandteil in der Küche geworden.

 

Im Bereich Rindfleisch nimmt das Bier eine besondere Mythen-Rolle ein, vor allem beim Kobe-Rind. Das Fleisch dieser Rasse gilt als das beste und gesündeste weltweit. Es stammt ursprünglich aus Japan, aus der Region Kobe, woher es auch seinen Namen erhält. Die Tiere werden langsam großgezogen und u.a. mit Bier gefüttert.

Es wird erzählt, dass sie es als Appetitanreger erhalten, währenddessen man sie mit Reiswein besprüht, massiert und ihnen Mozart vorspielt, denn Beethovens 5. Sinfonie würde wohl eindeutig die Muskeln verspannen. Diese Geschichten klingen unglaublich verführerisch und sympathisch, doch an ihrem Wahrheitsgehalt ist wohl nicht viel daran. Tatsächlich wird damit wohl eher versucht, das ohnehin edle Fleisch noch wertvoller wirken zu lassen. Schließlich ist ein Kobe-Steak auf dem internationalen Markt heiß begehrt und ein Kilogramm kann schon einmal zwischen 400 und 600 EUR liegen.

Eine lange Tradition, zahlreiche Mythen und eine experimentelle Küche - das Bier kann viele Geschichte erzählen. Und auch wir lieben das flüssige Gold. Deshalb sagen wir jetzt „Prost” und legen die Füße hoch. Bis zum nächsten Mal!

 

Und auch wir lieben das flüssige Gold. Deshalb sagen wir jetzt „Prost” und legen die Füße hoch. Bis zum nächsten Mal!

Bildnachweis: www.pexel.com

Für Fragen, Kommentare: hilfe@oberlecker.com